Die Firma „Hesse“ ist Spezialist für Automatisierungen. Hesse-Roboter montieren, palettieren, stellen Kartons auf, verschrauben, be-undentladen
Maschinen, kleben, sortieren, entgraten und prüfen. Im nächsten Jahr hat Hesse Platz für eine Demo-Fabrik.
Foto: Hesse
In der Senne entsteht ein Roboterzentrum
Das Unternehmen „Hesse“ zieht vom Waldweg in den Gewerbepark Senne und baut dort das erste Roboterzentrum in OWL auf. Investor Kevin Kreyer nennt weitere Firmen.
Schloß Holte-Stukenbrock. Ein Grundstück hat GeschäftsführerOlafJunkernochimAngebot, dann sind alle Flächen im neuen Gewerbe- und Industriegebiet „Gewerbepark Senne“ verkauft. Sichtbar sind bereits einige Hallen des Investors Kevin Kreyer und der Verschwenk der Straße „Lippstädter Weg“. Die Straße sollte eigentlich erst im zweiten Bauabschnitt in einigen Jahren verwirklicht werden. Dass sie jetzt schon nutzbar ist, kommt dem Investor entgegen. Er kann seine Hallen früher vermieten. In Kürze werden deshalb schon die ersten Unternehmen die Kreyer- Hallen beziehen können. Und das sind die Unternehmen:
Der neue Verschwenk in den „Gewerbepark Senne“ wird bereits genutzt.
Auch das Ortsschild „Stukenbrock-
Senne“ steht schon. Foto: Sigurd Gringel
Schröder Bikes
Wie bereits berichtet, bündelt „Schröder Bikes“ demnächst seine Fahrradgeschäfte aus Hövelhof und Schloß Holte-Stukenbrock unter einem Dach im Gewerbepark Senne. Der Händler lockt bereits mit Rabatten zum Räumungsverkauf, der Umzug wird aber wohl nicht vor dem Jahreswechsel vollzogen werden können, schätzt der Investor. Vorgesehen war schon bei der Vorstellung des Umzugs, dass rechtzeitig vor Beginn der nächsten Fahrradsaison im Frühjahr 2025 der Verkauf in den neuen Geschäftsräumen in Stukenbrock-Senne geschehen wird.
Sonepar
Schon im Oktober will das Unternehmen „Sonepar“ einziehen. Die deutsche Sparte der französischen Gruppe gilt als Marktführer im Elektrogroßhandel. Die Kunden stammen aus Handwerk, Handel und Industrie. Weltweit hat die Gruppe mehr als 2.800 Standorte in 44 Ländern und mehr als 43.000 Mitarbeiter. In Deutschland ist das Unternehmen mit 200 Niederlassungen vertreten. In Stukenbrock-Senne will das Großhandels-Schwergewicht seine Logistikstandorte aus Paderborn und Lemgo zusammenziehen, sagt Kevin Kreyer.
Hesse Vorrichtungen und Fertigungstechnik
2025 zieht das Unternehmen „Hesse Vorrichtungen und Fertigungstechnik“ komplett in den Gewerbepark Senne. Noch ist die vorgesehene Halle aber nicht gebaut. Das Unternehmen aus SHS ist auf Automationslösungen mit Robotern spezialisiert. Am jetzigen Standort „Waldweg“ im Gewerbegebiet Helleforthstraße ist es zu eng geworden. In Stukenbrock-Senne vergrößert sich Hesse um etwa die Hälfte der jetzigen Fläche auf dann fast 3.000 Quadratmeter. Geschäftsführer Rainer Hesse kündigt unter anderem eine „Demo-Fabrik“ an, in der Kunden Hesse-Roboter im Einsatz an Maschinen und Arbeitsplätzen gezeigt werden. Weiterhin entsteht eine Endmontagelinie für Roboteranwendungen und Applikationen sowie ein Ausstellungsbereich mit „Experience Center“ für Interessierte, schildert Rainer Hesse. „Das alles wird somit das erste Roboterzentrum in OWL.“ Das neue Gebäude kann vermutlich im August 2025 bezogen werden.
NSC Sicherheitstechnik
Als weiterer Mieter ist die Firma „NSC Sicherheitstechnik“ aus Bielefeld bestätigt. Sie ist Spezialist für Brandmeldetechnik. Weitere Geschäftsfelder sind Sprach-Alarmanlagen und Videoüberwachung. Bei der Ansiedelung handelt es sich um eine Komplettverlagerung des Unternehmens, bestätigt der Marketingbeauftragte Felix Neukirch. „Wir haben in Bielefeld aktuell zwei Standorte, die wir im Gewerbepark Senne zusammenlegen möchten. Aktuell platzen wir sprichwörtlich aus allen Nähten und freuen uns auf mehr Platz und geringeren logistischen Aufwand.“ Der Vertriebsaußendienst wird weiterhin aus den in ganz Deutschland verteilten Niederlassungen arbeiten. Geplanter Umzug ist im zweiten Quartal 2025. Auf der Unternehmensseite heißt es weiter: „Seit der Gründung in 2003 expandierte das Unternehmen stark. Von anfänglich sechs Mitarbeitern wuchs das Team auf mittlerweile mehr als 100 Mitarbeiter, ein Viertel davon im Ausland. Bundesweit gibt es derzeit acht Niederlassungen, außerdem internationale Niederlassungen in Spanien, den Niederlanden, Italien, Portugal, Griechenland, Dubai und Indien.“
Lippstädter Weg
45 Hektar umfasst der Gewerbepark Senne, 4 Hektar hat Investor Kevin Kreyer gekauft, um Hallen zu bauen und sie an Unternehmen zu vermieten. 1,5 Hektar Fläche stehen nach der Ansiedelung der genannten Firmen noch zur Verfügung, sagt er. Weitere Mieter werden noch bekannt gegeben. „Eine schnelle Erschließung ist elementar wichtig.“ Weil die Tiefbaufirma „Pollmann“ sowieso noch vor Ort ist, hat die Gewerbepark GmbH ihr den Auftrag erteilt, jetzt schon den Straßenverschwenk für die neue Kreuzung zu bauen – die jetzige Kreuzung an der Paderborner Straße (ehemalige B68) wird dann zurückgebaut. Kanäle und Leitungen sind bereits unterirdisch verlegt, oben drüber eine Baustraße. Die neue Straße folgt nicht exakt dem Lauf des jetzigen Lippstädter Wegs, sondern macht westlich der Paderborner Straße einen leichten Knick nach Norden und trifft somit ein paar Meter ostwärts auf die Paderborner Straße. Auf der gegenüberliegenden Seite an der Polizeischule wird die Kreuzungszufahrt ebenfalls versetzt. Das ist aufgrund der Besitzverhältnisse unproblematisch, weil die kleine Grundstücksspitze der Stadt SHS gehört. Was den Gewerbepark-Geschäftsführer Olaf Junker vielmehr überrascht, ist die schnelle Entscheidung und Genehmigung des Landesbetriebes „Straßen NRW“ für den Bau. „Das ist das größte Wunder“, sagt er. Bislang mussten die Beteiligten viel Geduld bei Stellungnahmen des Landesbetriebes beweisen. Das letzte noch zu veräußernde Grundstück liegt im Nordwesten des Gebietes unter der Stromtrasse. Mit einigen Interessenten hat Olaf Junker bereits gesprochen.
Quelle: Neue Westfälische, 3.9.2024. Der Text ist urheberrechtlich geschützt. Weiterverwendung nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion. Texte: Sigurd Gringel